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Ich
Ich, beim Hacken

Vom 27. bis zum 29. Dezember ist traditionell der Chaos Communication Congress, der wie auch schon die letzten Jahre, diesesmal wieder in Berlin, im Haus am Köllnischen Park, stattfand. Drei Tage lang hacken, Vorträge hören, Freunde wiedersehen, neue Leute kennenlernen, chronisch übernächtigt sein und ausschließlich von Döner ernähren. Dieses Erlebnis wollte ich auch diesmal nicht missen, und machte dieses Jahr auf dem Weg von Hamburg[1] nach München wieder einen Zwischenstopp in Berlin. Es hat sich bewährt bereits am Vorabend anzureisen, da das Programm bereits um 10 Uhr beginnt, der Weg doch relativ weit ist, und auch ein guter Platz im Hackcenter gefunden werden will.


Nick
Nick, beim Ausspannen

Um kurz nach 16 Uhr traf ich mich also bereits mit Nick, der eine streßfreie Zugfahrt einer Anreise mit dem Auto vorzog, am Bahnhof(Zoo). Dank tatkräftiger Unterstützung von Pnose, der mir die Wegbeschreibung mailte, fanden wir das Gebäude auch rasch wieder und betraten das, was für die nächsten 3 Tage unser Heim werden sollte.


Treppe
Die Treppe im Hackcenter

Nach anfänglichen Schwierigkeiten überzeugten wir auch den Menschen im Hackcenter, das wir eine Berechtigung[2] für einen Platz hatten, und ließen uns im unteren Hackcenter, direkt gegenüber der Treppe nieder.
Nicht viel später kam dann auch x, ray, boris und netrunner aus München mit ihren Autos an, sie hatten unterwegs erfolgreich ausprobiert ob WaveLan auch bei hohen Geschwindigkeiten zwischen zwei Autos funktioniert.


x
x, beim Zuschauen

Ich erkundete mit Nick dann noch die unabgesperrten, riesigen Teile des Kellers des HAKP, und fanden dort unter anderem einen Turnraum, eine Sauna und Duschen %). Leider wurden die Türen bald darauf verschlossen, so daß wir die betreffenden Einrichtungen am nächsten Morgen garnicht testen konnten. Ray baute dann noch ourspace auf, den mitgebrachten FTP-Server mit ca. 100G Plattenplatz, damit wir die ganzen interessanten Files, insbesondere die Vortragsmitschnitte, mit zurück nach München nehmen konnten.


netrunner
netrunner, vor seinem Laptop

Am ersten Abend beschlossen wir noch im Congressgebäude zu schlafen, was aber nicht besonders erfolgreich war, da an der Stelle, die wir uns ausgesucht hatten[3], unbedingt jemand eine Frau anbaggern mußte (und sie hörten nicht auf zu reden) und es außerdem des nachts saukalt war. Aber wenigstens bin ich dadurch rechtzeitig aufgewacht, um noch ein Frühstück in der Cafeteria einzunehmen, bevor die Einführungsveranstaltung um 10 Uhr beginnen sollte. Natürlich war es nix mit 10 Uhr, denn Tim, Andy & Co waren vor lauter Organisieren nicht rechtzeitig da. Das machte aber nichts, denn der Rest der Teilnehmer war auch nicht pünktlich.


cecile
cecile, beim Nachdenken

Nach einigen freundlichen und einführenden Worten entliess man uns dann auch wieder in den Trubel des nun vollständig beginnenden Congresses. Nicht viel später trudelte dann auch cecile ein, die sich eine komfortablere Schlafgelegenheit ausserhalb des Congresses gesucht hatte. An diesem Tag gab es dann noch einen Vortrag über praktischen Einsatz von Crypto-Filesystemen, der mich dazu veranlasste, während der Veranstaltung ein ebensolches auf meinem Laptop zu installieren, eine Präsentation über Bluetooth[4] die für einiges Grundverständniss sorgte, und der Chaos Rückblick über das vergangene Jahr.


Aula mit Leuten
Die Aula, gefüllt

Zwischendurch fanden wir uns immer wieder an unserem Tisch[Koordinate DE-8] im Hackcenter, das in ein Koordinatensysten eingeteilt war um Leute einfacher finden zu können, ein. Dort besuchten uns im Laufe der drei Tage auch ein paar Leute, wie z.B. dwalin, Fefe, chaney und andere neugierige Zeitgenossen. Dort habe ich auch mit der qcam von Nick fast durchgängig alle 5 Minuten einen Snapshot gemacht, woher auch die Bilder auf dieser Seite stammen. Leider ist die Qualität der Bilder ziemlich miserabel, was entweder an der Dauerbenutzung, oder an der Temperatur lag.


Chaney
Chaney, mit was zum trinken

Des Abends gab es dann wieder Filmprogramm in der Aula, zuerst ein recht lustiger Bericht Namens "Codes - Makers and Breakers", in dem Tim relativ prominent auftauchte, und im Anschluss eine Dokumentation über die Videospiele-Szene, der mich aber nicht so richtig fesseln konnte. An diesem Abend kümmerten Nick und ich uns auch darum, einen Schlafplatz in der nahegelegenen Turnhalle zu erhalten, in der Hoffnung dort etwas bessere Bedingungen vorzufinden. Der Weg dorthin war trotz eines ausgehändigten Planes nicht ganz einfach, da die dünne schwarze Linie im Dämmerlicht der Strassenlaternen nicht zu sehen war %).


Fefe
Fefe, auf Gegnersuche

Dafür war die Turnhalle dann ein wahrer Segen. Geräumig, warm, ruhig und dunkel. Was für eine Verbesserung gegenüber dem Vorabend. So konnten wir dann auch ausgeruht in den nächsten Tag starten, indem wir zuerst einmal verschliefen. Wir liessen uns davon nicht abhalten, doch zuerst zu frühstücken, und erst einmal Mails und News zu lesen. Dann startete ich den Vortrags-Tag mit etwas Verspätung mit dem Erfakreis-Treff, auf dem es aber diesmal nicht viel zu besprechen gab.


Princess
Princess, etwas unscharf

Direkt darauffolgend gab es einen Vortrag über IMSI-Catcher, der sich sehr grosser Beliebtheit erfreute, und daher in etwas beengten Verhältnissen stattfand. Er war aber sehr lustig die Problematiken mal aus der Sicht eines Mobilfunk-Netzbetreibers zu sehen, und wurde so auch gleich über den aktuellen Stand der Technik informiert. Ausserdem konnte ich dort auch Princess endlich kurz treffen, die mir weder vorher noch nachher wieder über den Weg lief.


Saal 2
Was war nochmal ein Mikrokernel?

Danach hab ich noch den Anfang des GNU Hurd Vortrages gehört, der mich aber vom Inhalt her, der doch relativ an der Oberfläche blieb, als auch vom Projekt selber her, das mich in seinen Konzepten und Ideen einfach nicht davon überzeugen kann nicht sonderlich gefesselt hat, und ich die Zeit lieber mit ein paar Schwätzchen mit Leuten vor dem Saal verbracht habe.


Vor Saal 2&3
Auch vor den Sälen ist was los

Hier wurde ich mit meinem Laptop kurzerhand als mobiles Internet-Terminal requiriert, was ja dank WaveLan im ganzen Haus kein problem darstellte. Auch erfuhr ich wie man die vielen offenen Mailrelays kreativ nutzen kann. Man hat dank freier DNS Services und damit frei wählbaren MX-Records, die Möglichkeit Dateien dort zu Lagern.


SO musst du es machen

Auch kann man durch Weitergabe des DynDNS-Passworts diese Daten auch mehr oder weniger anonym tauschen. Ein Progeamm dies zu automatisieren soll bald fertig sein, die WareZ-Szene wird sich bedanken :)
Danach war noch genug Zeit der Dönerbude einen weiteren Besuch abzustatten, bevor Tim in "Blinkenlights: Behind the Scenes" eine unterhaltsame Zusammenfassung und Demonstration von Blinkenlights gab.


Auch ich war da

Dann nahm ich mit ray noch am Wettbewerb der Hangschloßöffnung des SSDeV teil, um die Ehre der Münchner Lockpicker zu wahren, aber ehrlich gesagt, soo toll war unsere Leistung dann auch wieder nicht %). Auch in der nicht viel später stattfindenden Blitzöffnung schied ich schon in der 2. Runde aus. Nach soviel Erfolgen habe ich mich dann erstmal auf ein anständiges Abendessen und ein paar Coctails ins Berliner Nachtleben gestürzt.


Dwalin
Dwalin, beim Vorbeischauen

Am nächsten Tag, an dem wir noch schwieriger aus den Federn kamen, als am Vortag waren dann die letzten Vorbereitungen für unser Hacker-Jeopardy fällig. Wie üblich schiebt man alles vor sich her, bis es knapp wird, und so war auch hier noch viel zu Tun. Insbesondere die Fragen mussten vervollständigt und sortiert werden, die Antworten ausgedruckt und die letzten Bugs der Software ausgemerzt werden, weshalb mir auch nur wenig Zeit für anderes blieb.


Pikatchu
Piká, Piká, Pika-tchuuuu

Ich besuchte die Kampagne für Realzeit, deren prominenteste Idee, nämlich die Abschaffung der Sommerzeit, ich für wirklich unterstützenswert halte. Und stattete den Art&Beauty-Leuten einen Besuch ab, die einen wirklich interessanten 3d-Plotter vor Ort hatten. Damit haben sie auch eine Kopie eines Pikachus gemacht, dessen source-File[5] ich mit natürlich sofort holen musste. Um kurz vor 18 Uhr zogen wir dann also mit jeder Menge Kram los, um unser Setup in der Aula aufzubauen. Der vorherige Vortrag 'Upcoming Security Nighmares' hat ein wenig überzogen - der Teil den ich mitbekommen habe, war wirklich lustig - aber dann ging es los.


Beopardy-Board
Das Beopardy-Board wird aufgebaut

In Windeseile wurden die Tische verschoben, die Buttons aufgebaut, die Mikros eingerichtet, das Board angeschlossen und der Laptop an den Beamer gesteckt. Den Rest, sprich das ganze Jeopardy, könnt ihr auf dem Video-Mitschnitt sehen der hoffentlich bald irgendwo zum Download angeboten wird. Die Fragen und Antworten so wie das Beopardy-Programm gibt es natürlich demnächst auch zum Download. Die Bauanleitung für das Steuer-Board wird wohl noch auf sich warten lassen, sorry :)


Beopardy-Zubehör
Was sonst noch dazugehört

Dank an dieser Stelle an mh, der diesmal leider nicht dabei war, für das Steuerboard und dessen Erweiterung auf vier Mitspieler, an ray für das besorgen von Preisen, den unparteiischen Zufallsgenerator und das Bereithalten der Antworten. Dank auch an Nick fuer das Bedienen des Spielfelds, die Hilfe beim Fragen-Sortieren und Testen, sowie die vielen freiwilligen und unfreiwilligen[6] Helfer beim Fragen-Ausdenken und Testspielen. Zu guter letzt natürlich auch noch dank an die Kandidaten, die bereit waren ihr (Un-)Wissen so öffentlich unter Beweis zu stellen.



[1] Wo ich Weihnachten mit meiner Mutter gefeiert habe.
[2] Ray hatte unsere ganzen Projekte, wie z.B. das Hacker-Jeopardy angemeldet, die klangen aber wohl so bastelig, daß wir dem Workshop-Raum zugeteilt wurden.
[3] Die sogenannte Arena.
[4] Im leider ziemlich überfüllten "Saal 5".
[5] Wenn jemand weiss, welche (unix-)Programme mit .stl-Files umgehen können, bitte mir mitteilen.
[6] Manch einer hat sich gewundert als er mit Fragen wie "Nenn mir ein berühmtes Buch" von einem wildfremden Menschen konfrontiert war.


Stefan `Sec` Zehl 25.Jan.2002, 29.Jan.2002